Schifffahrt

Die Weser ist ein uralter Schifffahrtsweg und auch heute in ganzer Länge eine Bundeswasserstraße. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Bremen (WSA Bremen) ist für 113 km Wasserstraße der Weser und ihrer Nebenflüsse wie etwa Lesum und Wümme zuständig. Damit garantiert das WSA Bremen eine hindernisfreie Fahrrinne und ist gleichzeitig für 687 Bauwerke wie etwa Schleusen, Wehre, Brücken und vieles mehr verantwortlich.

Uralter Schifffahrtsweg

Seeschiffe auf der Weser wurden erstmalig im Jahr 1057 urkundlich erwähnt. Überliefert ist ferner, dass die Wikinger Liegeplätze im Mündungsbereich der Lesum als Ausgangspunkt für ihre Beutezüge nutzten. Bis ins Mittelalter prägten Koggen, spezielle Handelsschiffe, das Bild. Die zunehmende Versandung der Weser hatte jedoch zur Folge, dass nur noch kleinere Schiffe bis zur Stadt Bremen fahren konnten. Dies änderte sich erst durch die Weserkorrektion ab 1892. Die größten Schiffe, die Vegesack jemals passierten, waren die Tankerneubauten der Großwerft AG Weser. Diese Giganten wurden in den 1970er Jahren erbaut. Sie waren rund 370 Meter lang, 64 Meter breit und ihre Tragfähigkeit betrug bis zu 393.000 Tonnen.

Heutige Schifffahrt

Heute fahren vor allem große Massengutschiffe an Vegesack vorbei. Sie beliefern die Kraftwerke und das Stahlwerk in Bremen. Außerdem sind Tanker mit Fertigprodukten sowie Frachter für Schwergut- und Projektladung zu sehen, auf die sich die Stadtbremischen Häfen spezialisiert haben.

Pegelstände für die Schifffahrt

Kenntnis von Wasserständen ist besonders für die Schifffahrt von Bedeutung. Die Pegelstände beeinflussen die Wassertiefe. Dies ist insbesondere bei niedrigen Pegelständen für die Abladetiefe wichtig. Aber auch hohe Pegelstände haben einen Einfluss auf den Schiffsverkehr: wird beispielsweise der HSW (höchstschiffbarer Wasserstand) überschritten, können Schiffe nicht mehr problemlos unter Brücken und Hochspannungsleitungen hindurchfahren. Der Fluss muss dann für die Schifffahrt gesperrt werden.

Freie Fahrrinne

Die Fahrrinne ist begrenzt durch schwimmende Fahrrinnenbegrenzungstonnen. Die grüne Tonne begrenzt an den Flüssen die Fahrrinne in Fließrichtung gesehen auf der linken Seite, die rote Tonne markiert den rechten Fahrrinnenrand. Innerhalb dieser Rinne werden in der Regel durch Baggerarbeiten Geschiebe und Eintreibungen (Sand, Kies, Geröll) nach jedem Hochwasser entfernt. Willkürlich und sporadisch würden sonst Sandbänke (Untiefen) die Fahrrinnentiefe einschränken.

(Quelle: u.a. MTV Nautilus AK Geschichte, Ekkehard Büge)